"Bis zum 23. Mai", sagt Sportdirektor Michael Zorc (46) deshalb, "wird es bei uns keine staatstragenden Entscheidungen geben."
Eine Entscheidung, diesen Schluss lassen seriöse Informationen aus Polen zu, könnten die Bosse der Borussia längst getroffen haben - Robert Lewandowski (20, Lech Posen) zu verpflichten. Jedenfalls hat der eng mit Blaszczykowski befreundete Stürmer zuletzt eine lebhafte Reisetätigkeit ausgelöst. Trainer Jürgen Klopp (41) beobachtete ihn kürzlich bei der Partie gegen Legia Warschau (1:1) knapp drei Wochen zuvor (Lech gegen Krakau, 2:1) bildete Zorc die Vorhut der finalen Bewertungskommission, der Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke (49) vor Ort ebenfalls schon angehört haben soll. Klopp und Zorc trafen sich in Polen mit Cezary Kucharski (37). Das bestätigte Lewandowskis Berater am Mittwoch auf Nachfrage: "Wir haben über den Spieler und seine Zukunft gesprochen."
Lewandowski, der als zweimaliger Torschützenkönig (15 und 21 Treffer) vorigen Sommer von Znicz Pruszkow nach Posen wechselte (Vertrag bis 2012) und am 10.September das erste von bisher sieben Länderspielen (drei Tore) bestritt, ist nach Einschätzung von kicker-Korrespondent Roman Kolton "der beste polnische Stürmer. Er sorgt in der Liga und in der Nationalmannschaft für Furore."
Problematischer als die offenbar weit vorangeschrittenen Verhandlungen mit dem Spieler könnte das Ringen um die Ablöse werden. Der in Frankfurt lebende (und wohlsituierte) Unternehmer Jacek Rutkowski plant als Besitzer von Lech Posen den Sprung in die Champions League. Finanzielle Zwänge, Lewandowski abzugeben, bestehen keine. Insider sehen bei Rutkowski eine Schmerzgrenze von fünf Millionen Euro. Das wäre Rekord in Polen, nachdem 2007 Torhüter Lukasz Fabianski für 4,2 Millionen Euro von Legia Warschau zum FC Arsenal transferiert wurde.
Wie Dortmund so einen Batzen Geld aufbringen wollte, ist unklar. Bisher stand der von Watzke verkündete Netto-Investitionsstopp (heißt: über die Vier-Millionen-Euro-Festverpflichtung von Mats Hummels hinaus darf der BVB nicht mehr ausgeben, als er einnimmt) als wirtschaftliches Leitmotiv für die kommende Saison. Dieses Prinzip wankt - falls Lewandowskis Wechsel realisiert werden sollte und keine Spieler verkauft werden.
Zorc wollte die Personalie Lewandowski am Mittwoch "nicht kommentieren. Wir schauen erst einmal, wo wir am Ende der Saison stehen."
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