Montag, 27. April 2009

Borussia Dortmunds muntere Entwicklung hält an

Man kennt diese Bilder noch aus seinen Mainzer Zeiten, als Jürgen Klopp vor den Fans stand, mit ihnen feierte, ja sich gar an den Zaun klammerte und die Anhänger mit einem Megaphon einpeitschte. Ganz soweit ging der Trainer von Borussia Dortmund am Samstag nicht, als er sich mit der schwarz-gelben Fanschar über das 2:0 über den Hamburger SV freute. Eine Viertelstunde nach Spiel-ende aber stand Klopp vor der Südtribüne auf dem Rasen, tanzte, hüpfte, sang und ballte die Faust. „In Mainz war das Normalität”, sagte Klopp, als er über seine Beziehung zu den BVB-Jüngern sprach, „es war ein Dankeschön an die Fans, aber hier soll die Mannschaft im Mittelpunkt stehen.” In Zukunft, selbst wenn die Serie von mittlerweile fünf Siegen in Folge anhalten sollte, „muss ich da nicht jede Woche raus.”

Mit etwas Phantasie kann man ja von sechs Siegen sprechen, denn dass Dortmund am Freitag den Vorzug gegenüber Gelsenkirchen für den Bau des Fußballmuseums erhalten hat, ist manchen Fans soviel wert wie ein Bundesliga-Dreier. An diesem Erfolg hatte Klopp keinen Anteil, wohl aber am Aufschwung des zwischenzeitlich wirtschaftlich wie sportlich ins Stolpern geratenen Branchen-Riesen, dessen größtes Kapital die Leidenschaft der Fans ist. Unter Thomas Doll hatten die Borussen in der vergangenen Saison nicht viel zu lachen, unter Jürgen Klopp versucht der BVB, „wieder eine Rolle in dieser Liga zu spielen.”

Wie Klopp Spielern und Außenstehenden seine Philosophie vermittelt, erscheint authentisch. „Ich muss mich nicht verbiegen”, sagt Klopp, dessen unermüdlicher Optimismus nun allen Mannschaftsteilen Stabilität verleiht. Er hat einer oft uninspirierten Elf wieder Leben eingehaucht, ihr  (...)

derwesten.de

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